Sicherheit – Ein Grundbedürfnis!
Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen und Sicherheit ist auch notwendig für jeden Menschen, um sich frei entwickeln zu können. Doch woraus entsteht das Gefühl der Sicherheit und was ist Sicherheit wirklich?
Wenn wir dieses Thema beleuchten, dann will ich zuerst die grundlegende Sicherheit kurz betrachten: Sicherheit bedeutet im grundlegenden Sinn, dass wir unversehrt leben können, dass wir genug zu Essen haben und ein sicheres Dach über dem Kopf. Sicherheit bedeutet, dass in den Beziehungen, in welchen wir leben, uns Unterstützung und Wohlwollen entgegen gebracht wird (vs. Gefahr für das eigene Leben und Feindseligkeit)
Unsicherheit – Eine Form der Angst
Nun werden wir jedoch in ganz unterschiedlichen und äußerlich ungefährlichen Situationen unsicher. D.h. eine rein äußerliche Sicherheit ist gegeben. Was ist hier der Hintergrund und wie können wir zur eigenen Sicherheit gelangen?
Wenn wir uns nicht „sicher“ fühlen, entsteht „Unsicherheit“ Und das ist eine Form der Angst! Die Angst wiederum bringt uns dazu, alles zu vermeiden, was uns unsicher fühlen lässt und somit Angst macht. Wann wir uns sicher fühlen, entscheidet ein lebensgeschichtlich entstandenes und meist unbewusstes Bewertungssystem in uns. Anhand dieses Bewertungssystems entscheiden wir oft in Bruchteilen von Sekunden ob wir uns in einer Situation sicher fühlen oder ob wir mit Angst reagieren. Das sind dann unsere „Emotionen“. Da unsere Welt heute viel komplexer ist, als in der Zeit, aus der die Funktion dieses Bewertungssystem (schnelle Reaktionen im Gehirn) stammt, dienen diese einfachen und schnellen Reaktionsweisen die dann meist folgen (limbisches System) nicht mehr unserer Entwicklung und unseren Beziehungen.
Als Beispiel:
Wenn wir entscheiden, ein Kriegsgebiet als Urlaubsland zu meiden, dann macht das absolut Sinn, um unser Leben zu schützen. Wenn wir aus einem uns unbewussten Sicherheitsbedürfnis heraus entscheiden, in kein Land mit einer uns fremden Kultur zu fahren, ist der Rahmen der Sicherheit sehr eng gesteckt und nicht mehr lebenserhaltend, sondern eher lebensbeschränkend (entwicklungseinschränkend).
Wenn unsere eigene innere Unsicherheit groß ist neigen wir dazu, Erleben zu vermeiden, das uns in Situationen bringt, in welchen wir die Unsicherheit spüren werden. Das führt bei vielen Menschen dazu, dass Sie z.B. in Arbeitsverhältnissen bleiben, die sie schon längst nicht mehr wollen. Oder in Beziehungen verharren, die nicht mehr liebevoll sind. Die Unsicherheit vor dem, was einer Veränderung folgt ruft große Angst hervor.
Was können wir also tun?
– Zuerst ist es wichtig, eine eigene innere Klarheit herzustellen:
— Was sind meine Gefühle in dieser Situation?
— Wovor habe ich Angst? Was löst Angst aus?
— Was sind meine Gedanken und Bewertungen bezüglich Entscheidungen, die ich treffen könnte?
– Des weiteren ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
– Wenn wir unsere Bedürfnisse in dieser Situation erkennen, können wir herausfinden, was für Möglichkeiten wir haben (Strategien finden), die Situation anzugehen (zu verändern) Wichtig: Es kann auch sein, dass eine Strategie nicht funktioniert. Es ist wichtig, dies zu akzeptieren und eine neue zu finden.
Es braucht also den bewussten Umgang mit unseren Emotionen und Reaktionsweisen. Eine Bewusstwerdung dessen, was in uns stattfindet.
Daraus entsteht die Fähigkeit, schwierige Themen zu lösen, neue Erfahrungen zu sammeln und Schwieriges, oft über lange Jahre Festgefahrenes zu verändern. Diese Fähigkeit nennt man Selbstwirksamkeit.
Selbstwirksamkeit ist die Fähigkeit, die es uns ermöglicht, selbstbestimmt zu leben. Daraus entsteht eine große Entlastung. Wir können uns auf für uns unsicheren Boden begeben (die Komfortzone verlassen) und herausfinden, dass auch schwierige Themen bewältigbar sind. Das schafft eine starke eigene innere Sicherheit. Diese Sicherheit ist unabhängig von der momentanen äußeren Situation – und da gehe ich gerade davon aus, dass es keine lebensbedrohliche Situation ist. Diese Fähigkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können, ist notwendig, um in unseren Beziehungen selbstbestimmt leben zu können. Und daran hängen dann wiederum Themen wie Intimität, Selbstwertgefühl, Verbundenheit uvm.
Diesen Weg in der eigenen Entwicklung wünsche ich uns allen.
Einige Angebote in meiner Praxis für das Erlangen von mehr Selbstwirksamkeit und alles, was daraus folgt:
FrauenHalbjahresGruppe Start am 21. September 2019
Achtsame Kommunikation Einführungsseminar am 12. Oktober 2019
Intimität und Verbundenheit am 11. Januar 2020
Einen tollen August wünscht
Ihnen und Dir
Jeanette Müller