Wir befinden uns mitten in der dunkelsten Zeit des Jahres. Die Tage sind kurz und wenn die Sonne sich nicht blicken lässt, dann scheint der Tag erst gar nicht so richtig anbrechen zu wollen. Für Viele Menschen ist das eine schwierige Zeit. Das Licht fehlt, Kraftlosigkeit – bis hin zur Depression ist ein häufiges Phänomen dieser Jahreszeit.

Ich möchte Sie als Leser einladen, meinen Gedanken zu folgen und daraus vielleicht auch für sich selbst eine Möglichkeit zu finden, mit gutem Erleben durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.

Durch meine Naturverbundenheit möchte ich diese Zeit in Achtung vor der Natur – auch meiner eigenen – verbringen.

Ich nehme in der Natur eine Art „Zusammenziehen“ wahr. Alles geht in sich und zieht sich zurück. Tiere machen gar einen Winterschlaf und ruhen sich aus vom Sammeln, Jagen, Verteidigen und Junge versorgen. Ich bemerke bei vielen Menschen auch eine Sehnsucht danach. Sich „zurückziehen“. Uns ist dieses natürliche Verhalten nicht vergönnt. Eine 40-Stunden-Woche verringert sich nicht und auch die Stundenpläne unserer Kinder sind genauso anspruchsvoll, wie zur hellen Jahreszeit. Was können wir trotzdem tun?

Allein das Bewusstsein, dass alles langsamer sein darf, hilft mir. Wir dürfen müder sein. Wir können einfach ein paar ToDo´s streichen und uns vornehmen, bei Kerzenlicht und Tee die winterliche Ruhe zu genießen. Am Sonntag machten wir – in Decken gehüllt – im Garten ein Feuer. Mit dem Tee in der Hand, war es eine Wohltat einen Abend nur in das Feuer zu blicken. Es begann zu schneien… Innere Ruhe breitet sich aus.

Es bereitet mir große Freude, durch die ruhende Natur zu gehen. Wenn ich in der kühlen, klaren Luft die Bäume betrachte, kommen mir Gedanken wie „So viele Jahre steht er schon da und überdauert!“ oder „Der Baum kennt seinen Lebensrhythmus genau – jetzt ruht er, sammelt Kraft und hat schon die Knospen für die Zeit nach der großen Kälte angelegt!“ Er sammelt Kraft für neue Blüten und Früchte. Es kommt mir wie eine Einladung vor, auch zu ruhen und uns zu pflegen und Kraft und Schönheit für das kommende Jahr vorzubereiten.

Es ist eine Zeit für mich, um dankbar auf das Jahr zurückzublicken. Zu sehen, was alles geschafft und erlebt wurde. Warum nicht ein kleines Fest – und wenn auch nur mit sich selbst – veranstalten, und kleine und große errungene Siege feiern.

Ich lade jede Leserin und jeden Leser dazu ein, anstatt vor dem Fernseher zu verschwinden, hinaus in die Natur zu gehen und zu lernen, was wir von ihr lernen können. Das bringt Ruhe ins Leben und viele neue Erkenntnisse.

Neu für mich habe ich entdeckt, wie belebend es ist, morgens mit dem Kaffee in der Hand barfuß durch den Garten zu laufen. Ehrfurcht vor Menschen, die keine Schuhe haben, kommt auf. Und eine Lebendigkeit. Wie eine kleine Frischzellenkur… klar, auch deswegen, weil ich danach auch ins Warme darf.

Ich lade Sie ein, diese Jahreszeit zu einer besonderen zu machen.

Herzlichst

Ihre Jeanette Müller